Die Untersuchung »Adult Education Survey« wurde 2016 vom BMBF in Auftrag gegeben und bietet nun einen Blick auf das Weiterbildungsverhalten der Bevölkerung in den letzten knapp 30 Jahren. Sie schließt an das Berichtssystem Weiterbildung (BSW) an, das von 1979 bis 2007 alle drei Jahre durch­geführt wurde. Nachdem dies sich bis 1988 nur auf Westdeutschland bezogen hatte, kam 1991 auch Ostdeutschland hinzu. Wir konzentrieren uns hier auf die Werte des gesamten heutigen Bundesgebietes von 2012 bis 2016 sowie auf das Feld der betrieblichen Weiterbildung und die individuelle berufsbezogene Weiterbildung.

Für die Trendstudie AES 2016 wurden von Anfang Juli bis Ende Oktober 2016 7.102 zufällig ausgewählte Personen zwischen 18 und 64 Jahren befragt. Wie auch schon seit 2012 gibt es keine große Veränderung bei der Weiterbildungsbeteiligung. Im Jahr 2012 bildeten sich 49 Prozent der Bundesbürger weiter, im Jahr 2016 waren es 50 Prozent. Bei 71 Prozent der Befragten lagen berufliche Gründe für die Weiterbildung vor. 61 Prozent davon fanden während der Arbeitszeit statt bzw. erhielten die Arbeitnehmer eine Bildungsfreistellung. 56 Prozent ihrer Arbeitgeber übernahmen die Kosten der Weiterbildung. 10 Prozent (3 Prozent weniger als noch in den Vorjahren) nahmen eine individuelle berufsbezogene Weiterbildung vor.

Wo informierten sich Interessenten über Weiterbildungsmaßnahmen?
30 Prozent ließen sich bei kostenlosen Weiterbildungseinrichtungen, wie der Volkshochschule, beraten und informieren bzw. beim Arbeitgeber oder einer Arbeitgeberorganisation. 22 Prozent suchten Hilfe bei Bildungseinrichtungen, wie z. B. Hoch- oder Berufsschulen, 15 Prozent bei Kammern oder Berufsverbänden.

Geschlecht und Alter von Teilnehmern von Weiterbildungen
Beide Geschlechter lassen sich gleich viel weiterbilden (Männer: 49 Prozent/Frauen: 50 Prozent). Beim Alter ist deutlich erkennbar, dass 35- bis 49-Jährige sich mit 55 Prozent häufiger weiterbilden als 18- bis 34-Jährige mit 49 oder 50- bis 64-Jährige mit 46 Prozent. Als Spitzenreiter gelten die 40- bis 44-jährigen Erwerbstätigen mit 60 Prozent.

Im zweiten Teil unserer Auswertung, der heute in einer Woche erscheint, geht es um die Erwerbssituation der Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen, deren Stellung im Beruf sowie um die Digitalisierung des Lernens.

Die komplette Studie mit vielen weiteren Informationen zum Weiterbildungsverhalten der Bundesbürger finden Sie hier (Quelle: Bundesministerin für Bildung und Forschung).