Für die Bevölkerungsbefragung zur Digitalisierung hat das Institut für Markt- und Politikforschung (dimap) im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) im Juli 2017 1.266 volljährige Bundesbürger zu Ihrer Meinung zur Digitalisierung und ihrem Vertrauen in die Sicherheit des Internets befragt.
79 Prozent der Befragten nutzen das Internet, 52 Prozent davon sowohl beruflich als auch privat. Besonders die Nutzer zwischen 18 und 24 (91 Prozent) sowie zwischen 25 und 34 Jahren (87 Prozent) schätzen Ihre Kenntnisse hierbei als sehr gut bis eher gut ein. Bei den ab 65-Jährigen stimmen dieser Aussage nur 55 Prozent zu.
Der Digitalisierung und all ihren Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten, stehen 83 Prozent der befragten Internetnutzer eher positiv gegenüber. Sie sehen viele Vorteile für sich. Allerdings wird die Digitalisierung auch von 46 Prozent als eine Herausforderung angesehen und 31 Prozent fühlen sich durch sie verunsichert.
Ein großer Unsicherheitsfaktor hierbei spielt die Sicherheit im Internet, also der Schutz der Privatsphäre oder die Angst vor Angriffen durch Hacker. 85 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass der Staat sich stärker um das Thema Sicherheit im Internet kümmern soll, 84 Prozent erwarten von Unternehmen, die online aktiv sind, Verantwortung für die Sicherheit ihrer Kunden zu tragen und 83 Prozent meinen, dass jeder Internetnutzer selbst für seine Sicherheit verantwortlich ist. 59 Prozent von ihnen geben an, sich selbst so gut wie möglich in Sachen Schutzmaßnahmen auf dem Laufenden zu halten. 62 Prozent erwarten, dass der Staat die Bürger vor allen Gefahren im Internet schützt. Dies passt zu der Aussage, dass 57 Prozent der Internetnutzer der Meinung sind, dass es heutzutage kaum noch möglich ist, sich selbst ausreichend zu schützen.
Der Großteil der Befragten setzt auf den Staat als »beste Maßnahme« für ihren Schutz im Internet. Für 81 Prozent sollte es ein staatlich geprüftes Sicherheitssiegel geben, an dem sie vertrauenswürdige Online-Angebote und –Dienstleistungen erkennen können. Außerdem wünschen sich 78 Prozent eine staatliche Stelle, die sich mit dem Thema Sicherheit im Internet beschäftigt und an die sie sich im Bedarfsfall wenden können.
Viele der befragten Internetnutzer verfügen über Online-Postfächer bei verschiedenen Anbietern und Organisationen. So haben 49 Prozent ein Online-Postfach bei ihrer Bank, 45 Prozent bei einem Telekommunikationsanbieter und 38 Prozent bei einem Versandhandel. 79 Prozent schätzen diese Art der Kommunikation, da sie papierfrei ist und 68 Prozent empfinden sie als praktisch. Im Gegenzug geben 78 Prozent an, dass sie wichtige Dokumente lieber per Post erhalten und sie nicht selbst herunterladen wollen. Ein Grund dafür ist die Sorge, dass Fremde auf elektronische Postfächer zugreifen könnten. Dies befürchten 72 Prozent der Befragten. Daher drucken 90 Prozent der Befragten wichtige Dokumente aus und 84 Prozent speichern sie auf einer externen Festplatte oder einem USB-Stick. Nur 31 Prozent vertrauen darauf, dass Online-Postfächer ein sicherer Weg sind, Dokumente auszutauschen.
Der Digitalisierung stehen die befragten Bundesbürger somit positiv gegenüber, jedoch herrscht nach wie vor eine große Unsicherheit bei Fragen des Schutzes in der digitalen Welt.
Die komplette Studie finden Sie hier.