Für die von Bitkom Research durchgeführte Umfrage zu den Chancen und Perspektiven von Industrie 4.0-Anbietern wurden 314 ITK-Unternehmen ab drei Mitarbeitern befragt.

43 Prozent von ihnen bieten bereits spezielle Dienstleistungen oder Produkte für Industrie 4.0 an, das sind 12 Prozent mehr als im Jahr 2015. 42 Prozent sehen Industrie 4.0 bereits jetzt als ein wichtiges Geschäftsfeld für die ITK-Branche an. Bei den Kunden/Interessenten von Industrie 4.0-Dienstleistungen liegt der Fahrzeugbau mit 51 Prozent eindeutig an der Spitze. Ihm folgen mit 35 Prozent die Hersteller elektronischer oder optischer Erzeugnisse und mit 34 Prozent Unternehmen aus der Metallerzeugung/-bearbeitung.

Dennoch ist Industrie 4.0 noch nicht bei allen ITK-Kunden angekommen. 49 Prozent der mittelständischen Vorgesetzten stimmen der Aussage zu, den Begriff nicht zu kennen, 39 Prozent der Fertigungsunternehmen geben an, keine Anwendungsbereiche für die Digitalisierung zu kennen und 65 Prozent unterstützen die Aussage, dass viele Fertigungsunternehmen zu zögerlich in der Umsetzung sind.

Doch was genau sorgt für diese zögerliche Umsetzung?
63 Prozent der befragten ITK-Unternehmen gehen davon aus, dass unterschiedliche Standards der verschiedenen IoT-Systeme bei ihren Kunden zu Schwierigkeiten führen. Im Bereich Sicherheit scheuen sich demnach 68 Prozent vor den rechtlichen Rahmenbedingungen und 54 Prozent sorgen sich um ihre IT- und Datensicherheit. 60 Prozent befürchten hohe Investitionskosten oder geben einen Fachkräftemangel (58 Prozent) an.

Welche Industrie 4.0-Anwendungen werden in 2025 genutzt werden?
Bitkom wagt einen Blick in die Zukunft und fragt die ITK-Unternehmen, wie verbreitet es im Jahr 2025 sein wird, durch Big-Data-Analysen Kundenwünsche frühzeitig zu erkennen. 66 Prozent gehen davon aus, dass dem so sein wird. Im Gegenzug denken 63 Prozent, dass autonome Maschinen und Logistikfahrzeuge kaum bis gar nicht Standard in produzierenden Unternehmen sein werden (37 Prozent glauben daran) und 57 Prozent glauben ebenfalls nicht, dass reale Anlagen durch Virtual Reality zur Reparatur oder Wartung der Anlagen simuliert werden. Dies sehen immerhin 43 Prozent anders.

Industrie 4.0 und die digitale Transformation bleiben ein spannendes Thema, in dem die Meinungen nach wie vor recht weit auseinanderklaffen.

Quelle: Bitkom, 20. März 2017